Ein exklusives Interview mit Mark Francis Vandelli
Zum ersten Mal, hat Hawes & Curtis sich mit Geschäftsmann und TV Persönlichkeit Mark Francis Vandelli zusammengetan, um eine Sommer-Sonderkollektion zu schaffen bei der britisches Design mit italienischem Flair verschmelzen. Wir haben uns mit Mark getroffen um mit ihm über die Inspiration hinter seiner exklusiven Kollektion, seine Stilphilosophie und seine Passion für Design zu diskutieren.
Was war die Inspiration hinter der Kollektion?
“Die Inspiration hinter der Kollektion entstammt meiner Garderobe und den Kleidungsstücken, welche ich über die letzten 20 Jahre gesammelt habe. Ich empfinde meine Garderobe als Sammlung und ich denke, dass man über die Zeit sein Auge schult und zu wissen lernt, was man mag, so erhält man eine gute Wahrnehmung für Männermode. Ich bin inspiriert von dem was ich weiß und was ich liebe und die Kollektion ist eine Feier zu Ehren der britischen Schneider Kultur. Ich wollte die Kollektion für Leute erwerbbar machen, die nicht die Möglichkeit haben zum Schneider zu gehen und einen nach Maß geschneiderten Anzug fertigen zu lassen. Ich wollte die Menschen die wundervolle britische Traditon der Schneiderkunst mit italienischem Flair erleben lassen.”
Beschreibe die Kollektion
“Ich würde die Kollektion als perfekten Hybriden zwischen klassischem Schneiderhandwerk und moderner Silhouette beschreiben; Auf der einen Seite ist sie zeitlos aber sie ist auch relevant und modern, zeitgenössisch und sehr tragbar in ihrer Raffinesse.”
Wolltest du immer in die Mode gehen?
“Ich hatte eine Schmuck-Firma, Mode fand ich immer sehr vergänglich, das ist es was ich daran nicht mag. Dann realisierte ich, dass Herrenkleidung nicht so sehr darauf ausgerichtet sein muss modisch zu sein; sobald du den perfekten Schnitt für ein Hemd oder ein Jackett gefunden hast musst du keine großen Änderungen mehr machen. Ich liebe es mit sehr klassischen Schnitten und wohlüberlegten Silhouetten zu arbeiten und dann die Stoffe und Gewebe zu verändern. Was ich vom Schmuck übernommen habe, war die Wertschätzung der feinen Details und ich habe versucht, dies in manche der Kleidungsstücke einfließen zu lassen.”
Was ist dein Lieblingsstück der Kollektion und wieso?
“Ich liebe alles! Ich liebe die Gewebe der Hemden und denke das auffälligste Stück ist unser bedrucktes Hemd, weil es das erste Muster ist, das ich designt habe. Ich denke daran ist etwas so Ungewöhnliches und Tragbares und es ist ein Muster, was wirklich heraussticht. Es ist etwas, was ich wenn ich es am Kleiderbügel sehen würde, nie anprobieren würde - aber wenn man es trägt, es ganz anders und äußerst elegant wirkt! Es ist extrem vielseitig einsetzbar – man kann es unter einem Blazer für eine Dinner Party tragen oder aber am Strand mit Badeshorts. Und das denke ich, ist etwas sehr seltenes.”
Wie hast du deinen unverkennbaren italienischen Stil mit dem britischen Stil in deiner Kollektion vereint?
“Italienische Männermode wird oft als eher extravagant und aufmerksamkeitssuchend wahrgenommen. So habe ich versucht die Schnitte anzupassen und die sonnige mediterane Leichtigkeit miteinzubringen. Die wunderschön gewebten Stoffe, die wir verwendet haben, fangen das Licht richtig ein ohne zu glänzen und sie haben eine besondere Tiefe und Charakter. Wir haben sie mit sehr modernen britischen Schnitten kombiniert, die den Männern gefallen werden.”
Die Kragen sind etwas größer als üblich, würdest du sagen dies ist ebenfalls ein italienscher Einfluss?
“Ich hatte immer diese Phobie davor, dass der Kragen unter das Jackett rutscht - Ich denke ein etwas größerer Kragen ohne Krawatte getragen, sieht einfach besser aus, weil er etwas stolzer auf dem Jackett aufliegt und auch ohne Sakko fantastisch aussieht.”
Was ist für dich die stylischte Stadt in der du jemals gewesen bist ?
“Rom ist wegen seiner reichen Geschichte eine unglaublich stylische Stadt. Man hat wirklich das Gefühl als ob man durch ein Freiluftmuseum läuft; in jeder Ecke in die du einbiegst gibt es eine neue Offenbarung der Geschichte, Antike, Kultur, Kunst und Schönheit - Es ist sehr inspirierend.”
Wer ist deine Stilikone?
“Ich habe Tom Ford immer außordentlich bewundert, weil er fähig ist britische Maßschneiderei mit etwas exzentrischer, modisch vorwärts gerichteter Ästhetik zu verbinden. Er überbrückt die Lücke sehr gut und ich denke es ist sehr selten, dass man ihn schlecht angezogen sieht. Es ist einfach Trends zu folgen und nach fünf Jahren zurückzublicken und zu schaudern bei dem was du, nur um modisch zu sein, getragen hast.”
Was war dein größter Fashion Fauxpas?
“Der schlimmste Fashion Fauxpas ist es der Mode zu streng zu folgen und von Trends aufgesaugt zu werden, so dass du den Blick auf die Realität und was wirklich gut aussieht verlierst. Im Wesentlichen wollen wir alle in dem was wir tragen gut aussehen und sehr oft hat dies weniger mit Mode zu tun und mehr mit dem Verstehen deines Körperbaus.”
Wie beziehst Du in deiner neuen Kollektion die Traditionsmarke Hawes & Curtis’ mit ein?
“Wir haben die Tatsache, dass es sich bei Hawes & Curtis um eine britische Traditionsmarke handelt maßgeblich miteinfließen lassen. So erhält die neue Kollektion neben den britischen Einflüssen von Hawes & Curtis darüber hinaus auch italienisches Flair und ein sommerliche Ästhetik. Alle unsere Hemden würden unter einem blauen oder grauen Anzug großartig aussehen, so sind sie perfekt für formelle Anlässe geeignet. Im Kern haben wir uns auf die Modernisierung der traditionellen Schnitte konzentriert, um diese relevanter für jüngere Männer zu machen, welche nicht unbedingt an die Jermyn Street oder Savile Row als Orte für passende Herrenbekleidung denken.”
Wie war es mit Touker Souleyman zu arbeiten, CEO von Hawes & Curtis und Dragons’ Den Star?
“Touker ist ein erfolgreicher Geschäftsmannm. Daher sieht er vor allen anderen die Verkaufszahlen. Es ist unglaublich wichtig für jemand Kreativen wie mich mit einem Geschäftsmann wie Touker zusammen zu arbeiten, weil man wie bei jeder anderen Marke auch, die Balance zwischen dem was du liebst und dem was sich gut verkauft, finden musst. Das ist die Genialität Toukers; er versteht beides: Mode und Geschäft und er hat immer ein Auge auf den Büchern.”
Was war dein Lieblingspart während der Zusammenarbeit?
Ich habe jeden Moment geliebt! Die Verhandlung für diese Kollektion starteten bereits vor über zwei Jahren. Als es endlich dazu kam, dass ich zu Hawes & Curtis' eingeladen wurde und Kate Regan, die Chefdesignerin traf, war das unglaublich! Ich habe es geliebt mit allen zu arbeiten, die so unermüdlich mit diesem Projekt beschäftigt waren. Es war sehr interessant zu sehen, welche verschiedenen Schritte es benötigt diese Sonderkollektion zu kreieren. Es war ein enormer Arbeitsaufwand! Aber es war auch äußerst befriedigend das fertige Produkt am Ende in der Hand zu halten und es sogar selbst tragen zu können.”
Abgesehen von dir, wer ist der best angezogene Star von Made In Chelsea?
“Jeder von Made In Chelsea hat einen sehr eigenen Stil. Wir haben keinen Einkaufsberater oder Stylisten oder irgendeine Form von Richtlinie die wir einhalten sollen, abgesehen von bestimmten Events wo uns gesagt wird, dass ein Thema bzw. Richtlinien gibt an die wir uns halten müssen. Alles in allem würde ich sagen, dass alle Mitwirkenden Ihre Persönlichkeit in der Art und Weise wie sie sich kleiden, veranschaulichen. Victoria ist vermutlich die am besten gekleidete.”
Beschreibe deinen Stil in vier Worten
“Zeitlos: Ich trage viele Dinge, die ich seit über 10 Jahren im Kleiderschrank habe.
Angemessen: Ich kleide mich immer in einer Art die dem Engagement oder der Situation angemessen ist, in der ich mich befinde. Zum Beispiel denke ich nicht, dass es angemessen ist Shorts in der Stadt zu tragen oder ein kurzärmeliges Hemd zu einer Abendveranstaltung.
Persönlich: Für mich und was ich mag.
Kurativ: Ich denke, dass ich mit der Zeit mehr und mehr vorsichtiger geworden bin bezüglich dessen was ich kaufe und meine Käufe sind wohlüberlegt. Ich kaufe keine Dinge mehr von denen ich nicht 100% sicher bin, dass ich sie mag.”
Was ist dein Lieblingstrend der Frühjahrs-, Sommersaison 2017?
“Dieser Frühling war sehr interessant. Es gab viele kräftige Farben und viele Marken sind zu Logos und Prints zurückgekehrt; Diese Saison ist empörend, sie hat eine späte 70er, 80er Atmosphäre, welche ich nicht liebe, aber es gibt da Elemente, von denen ich froh bin, sie in meinen Look zu übernehmen. Sie ist sehr launenhaft und ich habe nicht das Gefühl, dass die Menschen sie nächstes Jahr tragen werden. Sie ist sehr flüchtig.”
Was ist deine Stilphilosophie?
“Wenn du qualitativ hochwertige Kleidungsstücke kaufst, die dir stehen, ermüden Sie dich nie. Besonders als Mann gehst du zurück zu deinem Schneider oder du gehst wieder zu dem Geschäft wo du normalerweise einkaufst und du willst dasselbe Ding immer und immer wieder kaufen. Ich investiere immer in ein paar klassische Stücke die so geschnittenen sind, dass sie zu meinem Körperbau passen. Wenn du herausfindest was dir steht, realisierst du, dass es dabei eine Formel gibt – Herrenkleidung ist, bis zu einem bestimmten Grad formelhaft und so lange du diese Formel beibehältst, wirst du immer großartig aussehen. “
Wer ist dein britischer Lieblingsdesigner und warum?
“Alexander McQueen war ein Genie, er hatte ein unglaublich gutes Gespür für Stil. Er wusste wirklich zurück auf das 17. und 18. Jahrhundert zu blicken und sehr viel Inspiration aus den Schnitten und der Verrücktheit der Epoche zu beziehen und diese maßgeblich, modern und sehr lustig in seiner Mode zum Ausdruck zu bringen. Seine Kleidung war wunderschön geschneidert aber auch unbekümmert und künstlerisch angehaucht. Ich glaube, dass Mode Kunst sein sollte, denn ab dem Moment wo sie aufhört Kunst zu sein wird sie wegwerfbar und ist dann nicht wirklich Fashion, Es ist einfach nur traurige Kleidung.”
Was sind die Highlights deiner Kollektion?
“Ich habe immer weiße Hosen geliebt; seit ich zwei Jahre alt war, konnte ich keinen Sommer ohne ein paar weiße Hose verbringen. Die sehen sauber und frisch und sehr schick aus – egal ob du sie mit einem Businesshemd oder einem Sakko trägst, du siehst immer gut aus, besonders dann wenn du an der Riviera bist; Sie sind ein Muss in jedem Koffer.
Das perfekte blaue Sakko - Ich denke wir haben wirkllich den perfekten Schnitt aus dem schönsten Material erzielt. Ich denke nicht, dass irgendeine Männergarderobe komplett ist ohne das perfekt geschnittene blaue Sakko, weil dieses zu allem passt, von Jeans, zu Anzughosen oder weißen Hosen.
Besonders liebe ich unser nach Maß gefertigtes Fischgrat inspiriertes Muster, welches auf den Einstecktüchern und der gestrickten Krawatte dargestellt wird. Es ist ein wundervolles Druckmuster und sehr vielfältig – Dieses gibt es in vier verschiedenen Farben und kann mit fast jedem Hemd, jedem Blazer oder jedem Anzug getragen werden. Die Accessoires sind fantastisch und sie sind handbestickt, aus 100% Seide und in Italien gefertigt. – Man könnte nicht nach mehr fragen.”